Spiel- und Lernpark "Groede Podium": Spielturm und Bunker

Eigentlich passen Betonbunker aus dem 2. Weltkrieg und Kinderspielplätze nicht wirklich zusammen. Doch zwischen dem Dorf Groede und dem Strand im Spiel- und Lernpark „Groede Podium“ kommen ein Spielplatz für Kinder und ein Informationspark für Erwachsene über den Antlantikwall geradezu spielerisch und natürlich ungezwungen zusammen. Denn „Groede Podium“ besteht aus ehemaligen deutschen Atlantikwall-Bunkern in einem Wäldchen mitten in den Poldern von Groede, um die seit Anfang 2009 ein parkähnlicher Kinderspielplatz mit Informationszentrum zum 2. Weltkrieg angelegt ist.

Stützpunkt „Groede“: Gut erhaltene Bunkeranlage des Atlantikwalls aus dem 2. Weltkrieg in Groede

Von Juni 1941 bis Oktober 1944 war hier der „Stp. 3/1712“ der deutschen 3. Abteilung des Artillerie-Regiments 1712 im 2. Weltkrieg: Ein perfekt getarntes Dorf aus zwei Torbruk-Bunkern und elf Geschützbunkern, die mit aufgemalten Dächern, Türen, Fenstern und Gardinen sowie angepflanzten Gärten getarnt zusammen mit über 8.000 anderen Bunkern als Atlantikwall Nazideutschland vor dem Angriff der Allierten schützen sollte. Die Bunkeranlage in Groede war mit fünf 10,5 cm Artilleriekanonen mit einer Reichweite von mehr als 18 Kilometer und vier Mörserstellungen ausgestattet. Der Stützpunkt diente sowohl zur Verteidigung der Küstenlinie als auch für Angriffe von der Landseite und war mit Luftabwehr, Panzersperren, Minenfeldern und Maschinengewehr-Stellungen befestigt. Gut ausgestattet war er zudem mit Be- und Entladeeinrichtungen, einer Kücheneinheit, einem Erste-Hilfe-Posten, einem Krankensaal sowie Unterkünften für die Soldaten und und nicht zuletzt mit Munitionsbunkern. Insgesamt 250 deutsche Wehrmachtssoldaten waren hier stationiert und täglich mit Übungen, Kommunikation, Absicherung und Unterstützung der umliegenden Einheiten sowie dem Anlegen von Minenfeldern und Sperren entlang der Küstenlinie zwischen Breskens  und Cadzand beschäftigt. Als die sich kanadischen Truppen am 25. Oktober 1944 im Zuge der „Operation Switchback“ dem gut getarnten Bunkerdorf in Groede näherten, ergaben sich die deutschen Soldaten den Alliierten ohne Widerstand und Blutvergießen.

Die Artillerie-, Munitions-, Wohn- und Hospitalbunker hatten Namen wie „Villa Saarland“, „Villa Freundlich“ und „Villa Moselland“. Die ehemalige Artillerieanlage wurde dank des nahegelegenen Hirschlagers vor einem größeren Abriss bewahrt; die Entfernung der nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Erdwälle setzte die Bunker wieder frei. Die ursprünglich als Camouflage bemalten Fenster und Türen der Bunker wurden dabei ebenfalls entdeckt und sind ebenso wie die Bemalungen und Beschriftungen an den Decken im Krankenhausbunker gut erhalten.

Ausstellung zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges und des Atlantikwalls

Wo früher im Stützpunkt die Verwundeten versorgt wurden, werden heute wechsende  Ausstellungen in Zusammenarbeit mit dem Werkleerbedrijf Hertenpark und Freiwilligen organisiert. Gemeinsam wird versucht, die Ausstellungen von Juni bis August täglich für Besucher zu öffnen. Im Obergeschoss von ‚t Hoofdkwartier befindet sich auch eine Ausstellung des Künstlers Bart Bousery. Er hat Kriegssituationen recherchiert und malt Bilder von den Ereignissen. Der Besuch dieser Ausstellung ist kostenlos.

„Groede Podium“: Spiel- und Lernpark für Große und Kleine

Heute gruppieren sich um die Bunkern bei Groede große Spielwürfel, ein Labyrinth, Klettertürme und ein Wasserspielplatz empfangen. Die jüngsten Kiddies können sich so austoben, während die größeren Kinder und Erwachsenen sich an den Informationstafeln über die Vergangenheit und die Bedeutung Groedes im 2. Weltkrieg belehren lassen oder im Restaurant pausieren.

 

Zudem finden regelmässig Führungen über den ehemaligen Stützpunkt und durch die gut erhaltenen Bunker statt.

 

 

 

Video über Groede Podium (NL)


Infos & Adresse


Groede Podium
Adresse Gerard de Moorsweg 4
4503 PD Groede
Telefon 0031-(0)117-371210
E-Mail  info@groedepodium.nl
Website www.groedepodium.nl
Öffnungszeiten täglich 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr, Eintritt frei.

 

Anfahrt & Karte


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