"Verschwundene Zwin-Häfen": Historisches Brügge in 3D

Dank innovativer Technologien zeigen eine Fahrradroute mit Virtual-Reality-Outdoor-Brillen und eine Erlebnisausstellung im Naturpark „Het Zwin“ noch nie gesehene Bilder des Mittelalters, die auf innovativen archäologischen Forschungen der Universität Gent basieren. Besucher erleben so ebenso unterhaltsam wie informativ in vier Sprachen die goldenen Zeiten des Zwin-Gebiets als Häfen wie Sluis, Monnikerede, Hoeke, Damme und Brügge die Top-Häfen in Europa waren. Doch als der Zwin-Meeresarm verschlammte, verschwanden auch die Häfen in der Zwinregion und ihre Bedeutung als Handelsstädte sank. Die Ausstellung „Verdwenen Zwinhavens“ im „Natuurpark Zwin“ erweckt diese Zeit auf Grundlage einer innovativen archäologischen Untersuchung der Universität Gent nun wieder zum Leben.

Das Hafenleben im Mittelalter live erleben: „Verdwenen Zwinhavens“ (Video)

Bereits seit 150 Jahren finden Untersuchungen zur Verbindung der Stadt Brügge mit dem Meer statt. Mittels neuer innovativer archäologischer Untersuchungen der Universität Gent konnten die verschwundenen Zwinhäfen zum ersten Mal minutiös rekonstruiert werden. Neu daran ist die Kombination aus traditionellen Techniken und innovativen, non-invasiven Methoden. Die schöne Landschaft des Zwingebiets bleibt somit intakt und gibt dennoch ihre unterirdischen Geheimnisse preis. In der Ausstellung im Zwin Natur Park hat man einen ausgezeichneten Blick auf das heutige Zwin. Im Mittelalter würde man an dieser Stelle mitten in der Zwinrinne stehen, die Brügge mit dem Meer verband und für goldene Zeiten in Flandern sorgte. Die Zwinrinne ist zwar versandet und verschwunden, jetzt aber wird sie zusammen mit den dortigen ehemaligen Welthäfen wieder zum Leben erweckt.

Karte der Region Zwin (ca. 1501), von Jan de Hervy, Groeningemuseum Brügge © Brugse Ommeland

AR und VR-Erlebnisaustellung im Naturpark „Het Zwin“

In den Ausstellungsräumen und im Aussichtszentrum des Parks treten Besucher eine Zeitreise in das Mittelalter an, innovative Technologien wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) machen es möglich. Im Ausstellungssaal im ersten Stock sehen Besucher die Entwicklung der Zwinrinne in Projektionen auf einem großen Modell der Zwinrinne und archäologische Funde aus der Zeit. In einem immersiven Raum mit drei Bildschirmen kann man in Lebensgröße bestaunen, wie es in der damaligen Zeit aussah, wenn man die Zwinrinne mit dem Boot entlangfuhr: Eine faszinierende Visualisierung mit fahrenden Booten, dem Treiben der internationalen Kaufleute, den verschiedenen Häfen und dem Ausladen der Waren. Auch selbst können Besucher aktiv werden und die Zwinrinne im Sand nachbauen; dabei lernen sie die Wechselwirkungen

zwischen Meeresströmung und menschlichen Eingriffen kennen.

Die mittelalterliche Zwin-Region mit dem Fahrrad erleben

Die „Verschwundenen Zwin-Häfen“ und die reiche Vergangenheit der Region zwischen Brügge, Sluis, Damme und Knokke-Heist lassen sich auch auf einer Fahrradtour als eine Zeitreise erleben: Mit einer kostenlosen Fahrradkarte, einer App und vier Outdoor-Virtual-Reality-Brillen entlang der Route gelangt man mit ein wenig Phantasie von der heutigen Landschaft aus virtuell in die pulsierenden mittelalterlichen Hafenstädtchen. Wenn man durch die VR-Brillen schaut, kann man sich um 360 Grad drehen und hat einen atemberaubenden Eindruck von der früheren Situation: So stehen zum Beispiel Besucher beim Blick durch die VR-Brille vor Sluis auf einem Transportsegelschiff, das Waren nach Sluis bringt und erlebt die Zufahrt über den Zwinmeeresarm quasi live wie im Jahre 1650.

 

Praktische Informationen

  • Austellungsdauer: 3. Juli bis 7. November 2021
  • Ort: Ein Besuch der Ausstellung ist im Eintritt für den Zwin Natur Park inbegriffen und dauert 30 bis 45 Minuten. Anschließend können sich Besucher den Naturpark ansehen.
  • Preis:
    • Preis online: € 10 pro Person und € 5 pro Kind von 6 bis 17 Jahren (Preis bis zum Tag davor)
    • Nur im Voraus online zu reservieren!
  • Sprachen: Die Ausstellung ist viersprachig (NL-FR-DE-EN)
  • Radroute: Virtual-Reality-Brillen im Natuurpark Zwin und in Sluis (Maenhoutsdijkje), Oostkerke (Krinkeldijk), Damme (Damse Vaart West, Dammesteenweg) sowie Brügge (Jan van Eyckplein); die Hörtexte sind vierspatrchig.
  • Website: www.verdwenen-zwinhavens.be

© Fotos: Brugse Ommeland

 

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.