Retranchement, eigentlich Retranchement-Cassandria, südöstlich von Cadzand-Bad und Cadzand-Dorf gelegen, wurde 1604 im „80 Jährigen Kriege“ von Prinz Maurits (Moritz von Oranien) nach der Einnahme von Sluis gegründet. Die kleine Festung sollte als Vorposten die Mündung des Meeresarmes Zwin, der damaligen wichtigen Verbindung zwischen der Nordsee und der heute belgischen Stadt Brügge, für die jungen niederländischen „Staatsen“ gegen die spanische Kräfte („Spanse“) schützen. Der Name Cassandria wurde nach und nach nicht mehr benutzt, aber Retranchement – das französische Wort für „Zweite Umwallung“ oder „Verschanzung“ – hat sich bis heute gehalten.
Innerhalb der Befestigungsanlage der „Staats Spanse Linies“ schlugen die niederländischen Truppen ihr Lager auf. Die Anlage „Retranchement-Cassandria“ wurde von Soldaten und ihren Familien bewohnt, die innerhalb der Umwallung ein komplettes Dorf mit drei Bastionen errichteten. Reste der dazugehörigen „Forts Oranje“ und „Forts Nassau“ sind auch heute noch gut zu erkennen, heute kann man sich auf den Wällen und Befestigungen friedlich erholen beim Radfahren oder Spazierengehen. Und die ehemaligen Wälle und Gräben sind auch Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere.
Heute bietet Retranchement neben den Wällen eine beeindruckende Windmühle mitten im noch recht ursprünglichen Dorf mit teilweise historischer Bausubstanz. Und einen kleinen Marktplatz mit Restaurant, an dem man sitzen und mit Bier und gutem Essen bei einer Fahrradtour pausieren und den Grenzverkehr zwischen Belgien und der Niederlande an sich vorbeifahren lassen kann.